Donnerstag, 30. März 2006

Fahrt von Greymouth nach Motueka

Montag, 20.Maerz:

Es gibt wirklich nichts zu tun in Greymouth, so wie mir jeder gesagt hatte. Die Sonne genießen kann man, und das an der regnerischen Westküste. Das hatte allerdings niemand gesagt, denn damit kann man auch nicht rechnen. So sitze ich mit vier anderen Mädels in der Sonne, in einem Hof der von einem hohem Zaun umgeben ist und wir stellen fest, das dies überall auf der Welt sein könnte, da wir gen Westen, also Richtung Meer blicken, aber nichts sehen wegen des Zaunes. Die Berge und der Regenwald im Osten werden vom Haus verdeckt.
Abends genießen wir, also zwei Mädels "frm Inglnd" und ich, das "World famous 5 Dollar all you can eat BBQ" in einer witzigen Kneipe die Wettbüro zugleich ist;
ich bin natürlich der Gewinner was die Menge des Essens angeht, haette wohl auch keiner von Euch was anderes drauf gewettet.

Also geht es am nächsten Morgen weiter, ich fahre mit einem kleinen Bus die Küste entlang, es ist wieder eine fantastisch wechselnde Landschaft, zuerst dieser unglaubliche Regenwald, riesige, ineinander verwachsene Baeume, dazwischen diese Farne, von denen ich ja total begeistert bin; auch immer wieder Flecken mit Palmen und ueberall so Aloe-artige Pflanzen. Das ganze begrenzt von einer felsigen Küste, die sich mit wunderschoenen Sandstraenden abwechselt.
Und es regnet, mal fester und mal weniger, mal hellere und mal dunklere Wolken, manchmal schafft es auch die Sonne raus; aber es regnet. Anscheinend regnet es immer, zumindest im Herbst. Deswegen war es ja so unwirklich dass wir so schoenen Sonnenschein hatten am Tag davor.

Unsere Fahrerin ist sehr nett, und sie liebt ihre Heimat: Greymouth. Ich mag es wenn Leute ihren Job gern machen und ihren Ort lieben. Findet man in Deutschland viel zu selten - denkt man manchmal bei all dem Gejammer. Ich liebe den Bodensee, Muenchen wird auch immer netter und Taxifahren macht riesig Spaß, und arbeiten mit Holz ist eh geil. Studieren auch, wenn mir auch zu theoretisch, aber ich werde ja was dran aendern wenns dann klappt mir meiner wilden Kombination der Nebenfaecher...

Weiter auf der Straße im Nordwesten von Neuseelands Suedinsel, die Landschaft ändert sich, umso weniger es regnet umso mehr wechselt der Regenwald zum Nadelwald. Die Siedler hier haben wohl einmal sehr viel abgeholzt, deswegen haben sie neu gepflanzt, huebsch mit gemessenen Abstand. Sieht komisch aus, irgendwie lustig aber gleichzeitig auch traurig. Riesige Waelder, alle stehen sie da in Reih und Glied. Gibt einem zu denken. Die nette Fahrerin erzählt stolz, dass man diesen Wald vom Mond aus sehen kann. Und ansonsten nur die chinesische Mauer wenn ich es richtig verstanden habe. Mein englisch macht Fortschritte, allerdings sind hier irgendwie viel zu viele Deutsche oder deutschsprachige, egal, ich spreche englisch ;-)

Von Christchurch nach Greymouth

Ja, ich bin natuerlich nicht die ganze Zeit in Christchurch bzw in Sumner, hatte nur irgendwie nicht so die Muse zum schreiben, aber ich fang jetzt grad wieder mal an...

Hier gibts uebrigens ne Karte von Neuseeland.


Sonntag, 19. Maerz:

nz-otr-zug

Also, nun ging es also von Christchurch nach Westen ueber die Berge, die sogenannten suedlichen Alpen. Eine sehr beidruckende Strecke, anscheinend eine der schoensten Zugstrecken der Welt, wobei die hier immer recht fix in den Superlativen sind. Aber es war wirklich sehr schoen, ich fokussiere meine Erzaehlung hier auf den Wald, denn das hat mich sehr beindruckt.

Zuerst faehrt man bis Springfield (nein, keine Simpsons dort gesehen) mehr oder weniger auf dem platten Land, sieht ueberall Schafe und sehr einsame Farmen, groessere Ansiedlungen wuerden wir eher als Weiler bezeichnen, aber in dieser Richtung gehen sie auch sehr schnell aus, die Superlative. Danach ist man recht schnell in den Bergen, die erst einmal braun-gruen und verbrannt erscheinen, erinnerte mich an die Pyrenaen, alles sehr spaerlich bewachsen und alles gelblich braun, keine Felsen sondern runde Kuppen oben drauf, dazwischen ein atemberaubendes Flusstal, an dem man immer wieder vorbeikommt und wunderschoene AUsblicke auf den vielen Bruecken geniessen kann; dann aendert sich die Landschaft, ich kann gar nicht genau sagen wie und wann, aber die Berge werden gruener, die Wiesen saftiger, die Pflanzen vielfaeltiger und man findet sich bald schon bald in einem dichten, sehr dunkelgruenen Wald wieder. Die Berge scheinen hoeher und man kann eine Art Baumgrenze ausmachen, es gibt felsige Kuppen und unten nur Tannen, Bäume, Tannen. Aber auch dieser Wald bleibt nicht lange, wir sind in ständiger Bewegung, die Landschaft in stetiger Veränderung, der Wald wird langsam wieder vielfaeltiger, hellgruener, bunter, die Pflanzen erscheinen mir exotischer, könnte an dem Farn liegen, der immer öfter zu sehen ist, diese Bäume sehen fast aus wie Palmen. Langsam wird die Gegend wieder flacher, die Felsen sind schon laengst ausser Reichweite, inzwischen befinden wir uns mitten im Regenwald.

In Greymouth, eine kleine Siedlung umgeben vom Regenwald, ein paar Kilometer von der Westkueste entfernt, regnet es eigentlich fast immer. Aber heute empfängt uns dieser Ort mit Sonne satt. Es ist richtig heiss, es freut mich sehr, denn dieses Land der Gegensätze wird mir noch ein paar solcher Gegensätze präsentieren.


Hab von der ganzen Fahrt genau fuenf Bilder gemacht, ich wollte lieber kucken als knipsen. Bin das einfach noch nicht gewohnt, und ich mag es einfach nicht die Welt durch ein Display anzuschauen, wenn ich sie direkt vor der Nase habe....

nz-otr-zug2

ein einsames Haeuschen, der Briefkasten fuer mich zum Greifen nah. Die Ortschaft, in der der Zug in der Mitte mal hielt, hat etwa 50 staendige Einwohner. Leider ist das Bild durch die Scheibe fotografiert, wie man unschwer erkennen kann (wo ist berni *g*). Es gab auch einen "Balkon-Wagen", auf dem man eine Scheibenfreie Aussicht mit einem großen Haufen Gleichgesinnter teilen durfte. War aber nix fuer mich, sich da quetschen mit lauter anderen die nur versuchen die Welt durch das Display zu erhaschen...

Mein zweites Blog gibt es

übrigens dort: be.suedblog.de
habe mich noch nicht entschieden und blogge momentan parallel... haben beide Vor- und Nachteile. So wie das Leben in der Großstadt und in der Provinz eben auch. Und so wie im Meatspace werde ich auch im Cyberspace zwei Orte haben.

UPDATE: Bin ganz umgezogen.


just be. fragend und erzählend.
mail: be.shiva [at] gmail . com.
icq: einsOvier2sechsOdrei5eins

Aktuelle Beiträge

Danke für den Hinweis!
Hab mir inzwischen auch mal noch ein paar "Machinima"...
just be. - 10. Nov, 13:44
Ja tuts
Hab mal ein paar Monate gespielt, bis es mir zu stumpf...
Thorben (Gast) - 10. Nov, 11:23
nun ja
das mit dem parallel bloggen stellt sich als genauso...
just be. - 20. Okt, 14:05
Auch in Deutschland werden...
und das wissen leider die wenigsten. Schon 1999 bei...
just be. - 11. Okt, 22:50
hahaha, danke dafuer!
hahaha, danke dafuer!
anthronaut (Gast) - 10. Okt, 22:56

Was ist das?

be.erni. frägt und erzählt. Viel.
Wie man das gewohnt ist. Diesmal nicht per eMail, sondern hier. Kommentare erwünscht!

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